Eine Wildblumenwiese anlegen
- 18. Mar 2018
Wildblumenwiesen sieht man ja viel zu selten. Das müssen wir ändern, denn Wildblumenwiesen erhalten die heimische Vielfalt an Flora und Fauna.
Voraussetzung für das Anlegen einer Wildblumenwiese ist idealerweise eine unkrautfreie Fläche. Dafür gräbt man die Grasnarbe ab oder man schüttet eine etwa 30cm dicke Schicht nicht zu nährstoffreichen Boden auf die bestehende Fläche. Möchte man von Anfang an eine magere Wiese, muss man dementsprechend Sand und Kies einarbeiten.
Wir wässern die Fläche bevor wir mit der Aussaat beginnen. Damit verhindern wir, dass das Saatgut später weggeschwemmt wird. Das Saatgut wird von Hand ausgestreut und angedrückt (z.B. mit einem Brett oder einer Walze). Am besten mischt man die Samen mit Sand, so lässt sich das Saatgut besser verteilen. Wichtig für eine wirklich langlebige, echte Wildblumenwiese ist das richtige Saatgut für die verschiedenen Standorte. Hier unterscheidet man beispielsweise zwischen Mischungen für sonnige (über 5 Stunden Sonne), magere und halbschattige (unter 5 Stunden Sonne) Standorte. Das Saatgut sollte man beim Spezialisten für Wildpflanzen kaufen.
Bestenfalls beträgt der Anteil der Wildblumen über 50% und der Anteil der Gräfe unter 50%. Die Samenmischungen sollten nur Wildformen von heimischen Wiesenpflanzen enthalten.
Eine Wildblumenwiese zeichnet sich durch ihren Nutzen und ihre Schönheit über mehrere Jahre hinweg aus. Deshalb enthalten die Mischungen viele Samen, die sich erst im zweiten Jahr voll entwickeln. Deshalb ist eine Mahd im Juni, nach der Hochblüte der einjährigen Pflanzen, sehr wichtig. Danach haben die mehrjährigen Pflanzen genug Platz, um sich gut zu entwickeln. Gemäht wird am besten mit der Sense. Der Schnitt kann ein oder zwei Tage zum Trocknen liegen bleiben, sollte danach aber entfernt werden. Das getrocknete Schnittgut verwendet man als Heu für Tiere oder zum Mulchen.
Eine zweite Mahd folgt im Oktober. Bei sehr nährstoffreichen Böden kann es sein, dass man drei mal mähen muss (Ende Mai, Ende August und im Oktober). Im Vergleich zum englischen Rasen ist der Aufwand sehr gering. Bei mageren Wiesen reicht meistens sogar ein einmaliges Mähen im September aus. Um die Vielfalt der Wildblumen und die zahlreichen Insekten beobachten zu können, mäht man am besten einen Weg quer durch die Wiese.
Hat man keinen Platz für eine ganze Wildblumenwiese, lassen sich auch sehr gut kleinere Wildblumenwiesen-Inseln anlegen. Auch für Kruschtelecken im hinteren Gartenbereich eignen sich Wildblumenwiesen hervorragend.
Wildblumensamen und Mischungen findet ihr u.a. bei Syringa Samen, Hof Berggarten, Rieger-Hofmann GmbH oder natura-samen (alles Empfehlungen, keine Werbung).
Foto von Annie Spratt via unsplash.com - wir hoffen, dass wir hier in ein paar Monaten schon eigene Fotos von unserer echten Wildblumenwiese zeigen können.
Wollt ihr noch mehr?
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- 21. Mar 2018
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Kommentare
anna schneider
10.08.2020
Wunderschöner Beitrag von dir. Die Wildblumenwiese im Garten ist ein Traum :)
Jens
18.04.2018
Hallo ihr zwei,
Bin gerade über die Blogroll von Silvia von Garten-fraeulein.de auf Dich gestoßen.
Das Bild ist inspirierend! Ich denke, ich werde bei dem schönen Wetter jetzt gleich ein paar Tipps zuhause in die Tat umsetzen.
Übrigens: Eure Webseite sieht echt klasse aus! Man merkt, dass Ihr da richtig viel Herzblut reingesteckt habt!
Beste Grüße,
Jens
Pflanzart
19.03.2018
Hallo Ihr Zwei,
Euren Beitrag zu den Wildblumenwiesen finde ich super denn diese anzulegen ist wirklich wichtig. Da ich als Landschaftsarchitektin auch öfter für öffentliche Grünanlagen plane, kann ich auch nur bestätigen das Wildblumenwiesen viel weniger Arbeit machen als ein gepflegter Rasen. Wichtig ist das für die Anlage einer solchen Wiese Saatgutmischungen mit einheimischen Arten verwendet werden, denn nur diese sind bei uns auch dauerhaft und für die Insekten wertvoll. Auch sollte die Aussaat am besten im Herbst, spätestens aber bis Ende März erfolgen, da einige der verwendeten Kräuter Frost oder zumindest Kälte zum Keimen brauchen.
Eine schöne Woche euch
Liebe Grüße Theresa
Ye Olde Kitchen
20.03.2018
Liebe Theresa,
danke für deinen Kommentar. Die Aussaatzeit müssen wir gleich noch in den Beitrag einfügen. Lieben Dank dafür!
Viele Grüße
Eva
Ase
18.03.2018
Ihr seid die Besten! Danke für die Tipps! Der dritte Teil unseres neuen Gartens soll nämlich Wiese werden. Glaubt ihr, die Wildblumenwiese verträgt sich mit 2 oder 3 Obstbäumen?
Ye Olde Kitchen
19.03.2018
Ganz sicher sogar! Wenn ihr neue Bäumchen pflanzt, würde ich denen aber etwas Luft lassen. Wir legen die Wiese rund um einen alten Kirschbaum an, darunter könnte man nämlich eh nicht viel anbauen, schon allein wegen den ganzen Wurzeln. Lass' mal quatschen die Tage, vielleicht können wir eine Blühmischung organisieren.
Grüße Eva
Julia
18.03.2018
Oh wie toll! Ich liebe Wildblumenwiesen, aber wie ihr schon schreibt, sieht man sie viel zu selten. Was ich sehr schade finde, immerhin sind sie essentielle Nahrungsquellen für Insekten. Deshalb, und ich kann das selber kaum glauben, stelle ich meine Bienen wieder in die Stadt. Auf dem Land, wo sie im Moment noch stehen, gibt es in der Nachbarschaft vor allem Rasen. Da blüht nichts, ich kann das wirklich nicht verstehen! Deshalb: Toll, dass ihr eine Wildblumenwiese anlegt <3
Ye Olde Kitchen
18.03.2018
Das ist unglaublich, aber leider bewahrheitet sich das in den meisten ländlichen Gegenden. Unser Garten liegt ja in einem ganzen Garten- und Streuobstwiesengebiet und trotzdem ist er der einzige in der Umgebung, der nicht nur Rasenfläche bietet. Wir hoffen, dass die Insekten in Scharen bei uns einfliegen werden und wir ihnen ein Paradies bieten können. Auf die Vielfalt in der Wildblumenwiese sind wir schon besonders gespannt.
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