Nachhaltig Grillen
- 10. Jun 2018
Sommerzeit ist Grillzeit und wir möchten euch ein paar umweltschonende Tipps dazu geben. Grillen ist generell jetzt nicht besonders nachhaltig, da wird einiges an Treibhausgasen rausgeballert. Am klimafreundlichsten ist sicher der Elektrogrill, besonders wenn er mit Ökostrom betrieben wird, und der Solargrill. Man kann aber auch beim konventionellen Grillen auf Holz ein paar wichtige Punkte beachten.
Wenn ihr Holzkohle benutzt, achtet bitte darauf, dass sie aus Deutschland oder anderen europäischen Ländern stammt. Die Holzkohle hat kürzere Transportwege und es wird dafür kein Regenwald abgeholzt. Am besten achtet ihr auf das FSC-Siegel. Es gewährleistet die nachhaltige Waldbewirtschaftung. Wir grillen im Garten am liebsten mit Holz, das wir uns bei Freunden, Verwandten und Bekannten zusammen sammeln. Mittlerweile gibt es auch nachhaltige Alternativen zu Holz wie beispielsweise Briketts aus Olivenkernen, die bei der Ölproduktion übrig bleiben - wir testen und werden berichten. Auch Kohle aus Kokosnussschalen oder Bambus sind gute Alternativen.
Bitte verwendet keinen Spiritus oder ähnlich fragwürdige Produkte um euren Grill in Gang zu bringen. Es gibt viele natürliche Alternativen, oft reichen schon ein paar dünne Holzspäne aus. Hier findet ihr ein Rezept für die eigenen Grillanzünder.
In Baumärkten und Discounter findet man eine große Auswahl an Einwegprodukten für den "perfekten" Grillabend. Finger weg davon! Einweg ist nie nachhaltig. Erläutere mir bitte eine/r die Vorteile eines Einweggrills. Statt Plastik- oder Pappgeschirr bringt man sein eigenes Geschirr und Besteck mit. Ja so einfach ist das. Am besten packt man gleich noch eine Box oder ein Schraubglas für die Reste ein, denn beim Grillen bleibt ja immer etwas übrig.
Fleischfans aufgepasst: der typische Grill vollgepackt mit Steaks, Schweinenacken, Bratwurstschnecken und Fleischspießen ist alles andere als nachhaltig. Falls ihr partout nicht auf euer Grillfleisch verzichten möchtet, kauft bitte Bioqualität. Auf gar keinen Fall abgepacktes, schon mariniertes Fleisch. Geht zum Metzger eures Vertrauens, nehmt ein entsprechendes Gefäß mit und lasst euch ein paar ausgesuchte Stücke hineinpacken. Marinieren könnt ihr euer Fleisch ganz schnell selbst: das Fleisch mit Gewürzen wie Paprikapulver, Pfeffer, Koriander, Kreuzkümmel, Chiliflocken, o.ä. einreiben, ein bisschen Knoblauch und Zwiebeln dazu ins Gefäß, das Ganze mit Öl bedecken und im Kühlschrank durchziehen lassen. Funktioniert auch gut in einem tiefen Teller mit einem flachen Teller als Deckel. Alufolie oder Frischhaltefolie sind hier völlig überflüssig.
Bei uns auf dem Grill geht es überwiegend vegetarisch zu. Viel Gemüse und ab und zu etwas Schafskäse. Dazu verschiedene Tipps, Saucen und unser Grillbrot. Das funktioniert alles super ganz ohne Alufolie oder Aluschalen.
Das Gemüse grillen wir meistens in einer gusseisernen Pfanne. Dazu schnippeln wir einfach sämtliches Gemüse aus dem Kühlschrank in mundgerechte Stücke, marinieren es mit Salz, Pfeffer, Chiliflocken, Paprikapulver, gemahlenem Koriander, Kreuzkümmel und etwas Öl und lassen das Gemüse mindestens eine Stunde ziehen. Später wird es in der Pfanne auf dem Grill angebraten und z.B. mit Joghurt serviert. Schneidet ruhig einmal Sellerie, rote Bete oder Kohlrabi mit hinein, schmeckt hervorragend. Grillspieße sind natürlich ebenfalls nicht wegzudenken auf unserem Grill, hier mit Radieschen und Frühlingszwiebeln oder wie bei Julia mit Zucchini direkt auf Rosmarinzweigen.
Unsere neueste Idee wurde geboren, als wir den Ofenschafskäse bei Trickytine sahen. Sofort schoss die Idee zu den kleinen Grillschalen aka stinknormale Tartelettesformen. Wie lang hatten wir schon keinen Schafskäse mehr auf dem Grill, weil wir keine Alufolie mehr verwenden möchten. Dabei ist es so einfach: Formen mit Olivenöl auspinseln, Schafskäse in Scheiben schneiden und z.B. mit Zitronen und Kräutern in die Formen schichten.
Es muss nicht immer die 0815-Grillsauce sein, macht euch eure Saucen und Dips doch einfach selbst. Wie wäre es mit einer Limettenaioli von Sascha und Torsten, oder einem Kirsch-BBQ-Ketchup von Maja. Unsere Neuentdeckung des Jahres ist Radieschengrün Gremolata, passt perfekt zum Grillabend. Oder Ajvar.
Und nach einem gelungenen Grillabend, vor allem im Park, nehmt euren Müll mit. Im besten Fall habt ihr gar keinen Müll, sondern nur Mehrwegprodukte. Wenn ihr mit (unbehandeltem!) Holz grillt, müsst ihr die Holzasche nicht wegwerfen, mit ihr lässt sich gut düngen.
Wollt ihr noch mehr?
{selbstgemacht} Mundwasser
Seit ein paar Jahren denken wir um. Wir haben unser Einkaufsverhalten und unsere Ernährung...
- 30. Sep 2016
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